Noch gehören Betreiber von Gaskaminen in Deutschland zu einer Minderheit. Noch, denn durch den Trend zu individuellen und komfortablen
Lösungen finden sie auch hierzulande immer mehr Freunde, die deren Vorteile zu schätzen wissen.
Die Gemeinsamkeit, die Käufer von Kaminen und Kachelöfen verbindet beschränkt sich auf die Begeisterung für häusliche Kaminfeuerromantik. Darüber hinaus sind die Ansprüche ganz unterschiedlich. Während die einen die Beheizung ihres Wohnraumes und die Senkung ihrer Heizölkosten in den Vordergrund stellen, ist für andere Nutzer der Kamin längst zum Lifestyle-Möbel geworden. Jederzeit schnell verfügbar, sauber, bequem und umweltfreundlich lautet hier die Devise. Da haben moderne Gaskamine einiges zu bieten.
Was passiert im Gaskamin?
Im Gegensatz zu anderen Kamin-Alternativen wie Elektro- oder Bioalkoholkaminen bietet der Gaskamin nicht nur optischen Genuss, sondern steht auch in Sachen Heizleistung seinem holzbefeuerten Pendant in nichts nach. An hitzebeständigen Holzscheitimitaten züngeln Gasflammen, die mittels speziell dosierter Sauerstoffzufuhr die gleiche charakteristische Farbe annehmen wie beim Holzbrand. Dabei entstehen je nach Modell und Größe Heizleistungen zwischen 3 und 8 kW. Geschlossene Verbrennungssysteme erreichen mit rund 70 % Wirkungsgrad ähnlich effektive Werte wie Holzfeuerungsanlagen.
Feinstaub? – Kein Thema!
Und nicht nur die Ofenscheibe bleibt sauber. Da bei der Gasverbrennung so gut wie kein Feinstaub entsteht, sind die Geräte auch bei allen künftigen Umweltauflagen auf der sicheren Seite. Gaskaminbetreiber müssen nicht mit Filternachrüstung oder anderen Überraschungen durch den Gesetzgeber rechnen. Bleibt zu guter Letzt angesichts rasant steigender Energiepreise ein Blick auf die Betriebskosten. Gerade Gas ist diesbezüglich in jüngster Zeit oft in die Diskussion geraten. Derzeit schlägt eine Stunde Kaminfeuergenuss bei einer Heizleistung von 6 kW mit zirka 60 Cent zu Buche. Im Vergleich mit anderen Brennstoffen ein vertretbarer Wert. Schon für einen Bioalkoholkamin, der kaum über nennenswerte Heizleistung verfügt, muss der Verbraucher pro Stunde fast das Dreifache in den Brennstoff investieren.
Optimal der Raumluftunabhängige Gaskamin!
Im Niedrigenergiehaus, aber auch in normalen Häusern werden über ein konzentrisches Edelstahl-Rohrsystem Verbrennungsluftzufuhr und Rauchgasableitung gleichermaßen gesteuert. Diese Geräte können auch in Häusern mit geregelter Wohnraumbelüftung problemlos betrieben werden. Die Edelstahl-Abgasleitung macht die Standortauswahl des Kamins unabhängig von vorhandenen, gemauerten Schornsteinen. Ist einmal die Abgasführung “über Dach” nicht möglich, gibt es in vielen Bundesländern auch die Möglichkeit unter bestimmten Voraussetzungen sogar einen sogenannten Außenwandanschluss zu realisieren.
Was wird zum Heizen benötigt?
Idealerweise wird ein Erdgasanschluss für die Kaminversorgung genutzt, fast alle Modelle sind jedoch auch für Flüssiggas (Propan) geeignet. In Wohnräumen darf eine 11-Kilogramm-Gasflasche aufgestellt werden, deren Kapazität für durchschnittlich 25 Stunden Kaminbetrieb ausreicht. Für den Einbau einer Gaskaminkassette gelten ähnliche Fachregeln wie für die Installation eines holzbefeuerten Heizkamins. Die Meisterbetriebe des Kachelofenhandwerks sorgen beim Aufbau für die sachgerechte Dämmung und eine ausreichende Hinter Lüftung mit richtig dimensionierten Konvektionsluftgittern.
Gaskamine sind eine gute Alternative zum klassischen Holzkamin. Ihr Flammenbild ist täuschend echt und von einem echten Kaminfeuer kaum zu unterscheiden. Sie können zwischen unterschiedlichen Ausführungen und Designs sowohl für den Innen- als auch Außenbereich wählen. Gaskamine sind als frei stehende Kamine oder in Form von Heizeinsätzen erhältlich und mit Fernbedienung ausgestattet.
Wissenswertes zum Betrieb eines Gaskamins
Zur Grundausstattung der Gaskamine gehören Brennkammer, Brennereinheit, Gasregeleinheit, Steuerung sowie ein systemzertifiziertes Luft-Abgas-System. Dazu kommen zahlreiche Sicherheitseinrichtungen. Gaskamine können Sie mit Erd-, Stadt- und Propangas betreiben. Ein gemauerter Schornstein ist nicht erforderlich, es reicht ein kostengünstigeres Abgasrohrsystem. Bereits vor der Installation sollten Sie den Rat eines Experten einholen. Der Anschluss eines Gaskamins erfolgt grundsätzlich durch einen Fachinstallateur.
Vor- und Nachteile
Auf Knopfdruck wohlige Wärme und Urgemütlichkeit, ohne dass Sie sich über Lagerkapazitäten für Brennmaterialien Gedanken machen müssen. Verschmutzungen wie sie bei Holzkaminen unvermeidlich sind entfallen, ebenso wie Holzhacken und Asche entsorgen. Die Zeitschaltuhr steuert den Gaskamin zuverlässig, die Verbrennung wird automatisch geregelt. Mittlerweile ist die Steuerung auch per Smartphone, App, Tablet oder PC möglich. Bei der Verbrennung von Gas entstehen vor allem Wasser und Kohlenstoffdioxid und nahezu kein Feinstaub, was Gaskamine im Vergleich zu Ölfeuerungen und Festbrennstoffen besonders umweltfreundlich macht. Fehlt Ihnen der Anschluss an eine Gasleitung, müssen Sie Gasflaschen zum Betrieb nutzen, was gegebenenfalls nachteilig ist.